Das etwas andere Rasseportrait Der Golden Retriever ist ein sehr sensibler Hund, er fühlt sich nur wohl, wenn er in der Nähe seiner Familie ist. Eine Zwingerhaltung kommt deshalb auf keinen Fall für ihn Frage. Jede Trennung ist wie eine Strafe, schon bei einer Abwesenheit von wenigen Sekunden wird man begrüßt, als ob man Tage weg war. Natürlich wird schnell noch ein Geschenk gesucht (Teddy, Socke). Am Schönsten wäre es für den Golden, wenn die Familie von morgens bis abends da wäre, das ist natürlich nicht immer möglich. Der Golden Retriever liebt Wasser, auch matschige Pfützen, man muß ja was für die Fellpflege tun, für Menschen gibts Schlammpackungen. Er trocknet aber sehr schnell und Dreck läßt sich gut rausbürsten. Kämmen muß man sie täglich, trotzdem läßt es sich nicht verhindern, daß Haare oder Sand auf dem Boden landen, doch wofür gibt es Staubsauger. Der Golden mag keine Wärme, sobald für uns T-Shirt Wetter ist, ist es ihm zu warm. Unbedingt sollte man ihm eine Möglichkeit bieten sich dann ein kühles Plätzchen zu suchen. Bei der Gartenumgestaltung sind sie die perfekten Helfer, denn eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist das Löcher buddeln. Das beherrschen sie von klein auf an schon großartig, so entsteht schnell ein tolles Nachbild einer Mondkraterlandschaft. Goldies haben Probleme mit dem Essen, besser gesagt, sie würden am Liebsten futtern, bis es aus den Ohren kommt. Hauptsächlich Hündinnen haben schnell ein paar Kilos zu viel, ein golden Hängebauchschwein ist aber nun wirklich nicht schön und es ist natürlich auch nicht gut für ihre Gesundheit. Trotz dieser Eigenarten wird für uns nie eine andere Hunderasse in Frage kommen, diesen zärtlichen, aufmerksamen Augen können wir einfach nicht widerstehen. Diese Liebe, die der Golden Retriever einem gibt, ist einfach wundervoll. -------------------------------------------------------------------------------- Die Entstehung des Golden Retrievers verdanken wir Lord Tweedmouth. Die Geschichte der Rasse lässt sich konkret bis ins Jahr 1864 zurückverfolgen. In diesem Jahr kaufte Lord Tweedmouth einen gelben Wavy-Coated Retriever von einem Schuhmacher in Brighton. Der Rüde hieß Nous. Um einen schönen Retriever-Typ heranzuzüchten, der dem kalten Wasser trotzen und im schwierigen, schottischen Gelände arbeiten konnte, wurde Nous 1868 zuerst mit Belle, einer „Tweed Water Spaniel“- Hündin gekreuzt. Diese schottische Rasse ist inzwischen ausgestorben; es handelte sich um große kastanienfarbene Spaniels, die als gute Schwimmer galten. Aus dieser Kreuzung gingen vier gelbe Welpen hervor, die wiederum mit verschiedenen Wasserhunden, anderen Retrievern und wahrscheinlich Irischen Settern gekreuzt wurden. 25 Jahre lang widmete Lord Tweedmouth sich dieser Zucht und wurde damit zu einem der wichtigsten Gründer dieser Hunderasse. Alle heutigen Golden Retriever stammen von Nous und Belle ab! Seit 1911 ist diese Rasse offiziell anerkannt. -------------------------------------------------------------------------------- Ursprünglich wurden die Golden Retriever vornehmlich als Jagdhunde für die Arbeit nach dem Schuß eingesetzt. Aufgrund ihrer großen Wasserfreudigkeit eignen sie sich besonders für das Apportieren von Federwild aus Gewässern. Zu den Wesensmerkmalen der Golden Retriever gehört das "will to please", das "gefallen wollen". Dies wird besonders durch die ausgeprägte Lernfreude erkennbar, die zu Einsätzen der Golden Retriever in verschiedenen Arbeitsfeldern führt. Golden Retriever werden daher neben ihrer Apportiertätigkeit bei der Niederwildjagd mit großem Erfolg als Blindenführ-, Rettungs-, oder Spürhunde eingesetzt. Sie zeichnen sich durch eine vergleichsweise hohe Intelligenz und leichte Führigkeit aus. Die meisten Golden Retriever werden mittlerweile als Familienhunde gehalten. Weil sie sehr kinderfreundlich, nicht aggressiv und äußerst menschenbezogen sind, bezaubern sie "ihre" Familien durch ihr sanftes und freundliches Wesen. Daher gehören diese Hunde nicht ausgegrenzt, sondern ihr Lebensraum sollte mitten unter ihren Angehörigen sein. FCI Rassestandard Allgemeines Erscheinungsbild: Symmetrisch, harmonisch, lebhaft, kraftvoll, ausgeglichene Bewegung; kernig bei freundlichem Ausdruck. Verhalten / Charakter (Wesen): Wille zum Gehorsam, intelligent mit natürlicher Anlage zu arbeiten. Freundlich, liebenswürdig und zutraulich. Kopf: Proportioniert und wohlgeformt. Oberkopf: Schädel: Breit ohne grob zu sein, gut auf dem Hals sitzend. Stop: Ausgeprägt. Gesichtsschädel: Nasenschwamm: Vorzugsweise schwarz. Fang: Kräftig, breit und tief, von annähernd gleicher Länge wie der Schädel vom Stop zum Hinterhauptbein. Kiefer / Zähne: Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Augen: Dunkelbraun, weit voneinander angesetzt, dunkle Lidränder. Behang: Mittelgroß, ungefähr in Höhe der Augen angesetzt. Hals: Von guter Länge, trocken und muskulös. Körper: Harmonisch. Rücken: Gerade obere Linie. Lenden: Kräftig, muskulös, kurz. Brust: Tiefer Brustkorb. Rippen tief und gut gewölbt. Rute: In Höhe der Rückenlinie angesetzt und getragen, bis zu den Sprunggelenken reichend. Ohne Biegung am Rutenende. Gliedmaßen Vorderhand: Vorderläufe gerade mit kräftigen Knochen. Schultern: Gut zurückliegend, langes Schulterblatt. Oberarm: Gleich lang wie das Schulterblatt; dadurch Läufe gut unter den Rumpf gestellt. Ellenbogen: Gut anliegend. Hinterhand: Läufe kräftig und muskulös. Kniegelenke: Gut gewinkelt. Unterschenkel: Von guter Länge. Sprunggelenke: Gut gewinkelt, tief angesetzt. Von hinten betrachtet gerade, nicht ein- oder ausgedreht. Kuhhessigkeit in höchstem Grade unerwünscht. Pfoten: Rund, Katzenpfoten. Gangwerk: Kraftvoll mit gutem Schub. Gerade und parallel in Vorder- und Hinterhand. Vortritt ausgreifend und frei, dabei ohne Anzeichen von Steppen (Hochheben der Vorderläufe). Haarkleid Haar: Glatt oder wellig mit guter Befederung, dichte wasserabstoßende Unterwolle. Farbe: Jede Schattierung von gold oder cremefarben, weder rot noch mahagoni. Einige wenige weiße Haare, allerdings nur an der Brust, sind zulässig. Größe: Widerristhöhe: Rüden 56 - 61 cm ; Hündinnen 51 - 56 cm. Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte. N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.